Magnetbild der Landschaft
Großflächige Erkundung mit Multisensor-Magnetometern
Am Computerbildschirm entsteht ein Magnetbild des Untergrunds, in dem sich mit magnetisch angereichertem Material gefüllte Gruben, Pfostenlöcher, Gräben, Feuerstellen, Ofenanlagen, Fußbodenheizungen, Straßenkörper und Ziegel wie auch Kalksteinmauern abzeichnen.
Die Magnetische Prospektion ist sehr gut geeignet, durch Messungen am Boden detaillierte Bilder der im Untergrund verborgenen archäologischen Strukturen zu erstellen. Mit speziellen Magnetometern werden in 30 bis 50 cm Höhe über der Bodenoberfläche kleinräumige und ausgesprochen schwache Veränderungen im Erdmagnetfeld gemessen. Diese Anomalien werden durch unterschiedliche magnetische Eigenschaften von zum Beispiel Mauern, Estrichen oder Straßenschüttungen im Vergleich zu dem sie umgebenden Erdmaterial verursacht. Die Füllschichten von Gräben und Gruben, die in römischer Zeit in den Untergrund eingetieft wurden, zeigen ebenfalls deutliche Unterschiede in ihren magnetischen Eigenschaften gegenüber dem Umgebungsmaterial und erzeugen meist klare magnetische Anomalien. Zahlreiche archäologische Strukturen wie Ofen- oder Herdanlagen, Ziegelmauern sowie Unterbauten der typischen römischen Fußbodenheizungen zeigen sich durch erhöhte Magnetisierung, erworben beim Brennen von Ton und Lehm, der sogenannten thermoremanenten Magnetisierung, in Magnetfeldmessungen besonders deutlich.
Die Magnetfeldsensoren werden dabei auf speziell entwickelten unmagnetischen Geräteträgern in Reihen von bis zu 10 Sensoren angeordnet und hinter einem Quad-Bike in etwa 5 m Distanz nachgezogen, um die magnetischen Einflüsse des Fahrzeugs zu minimieren. Mit Geschwindigkeiten zwischen 20 und 40 km/h wird mithilfe einer eigens entwickelten Navigationssoftware das Magnetometersystem flächendeckend über die Untersuchungsflächen gezogen. Die eingesetzten Fahrzeuge weisen einen geringen Bodendruck auf, sodass keine nennenswerten Schäden durch Bodenverdichtung oder am Bewuchs entstehen.